
Nach neuesten Studien werden Depressionen bei Frauen rund doppelt
so häufig diagnostiziert, wie bi Männern. Das kann zum einen daran
liegen, dass Frauen eher bereit sind, sich professionelle Hilfe zu suchen, aber auch daran, dass sich Depressionen bei Männern anders äussern,
als bei Frauen. Bei Männern stehen z.B. Gereiztheit, Aggressionen sowie Gefühle des.......
.....Unwohlseins und Unzufriedenheit im Vordergrund. Bereits bei Kleinigkeiten können Männer vollkommen ausrasten. Bei Frauen äussern sich
Depressionen eher in Form von grosser Traurigkeit, Hilflosigkeit u.v.m. Depression hat viele Gesichter, unterschiedlichste Ursachen und Ausmasse.
Ich werde hier versuchen, ein wenig Licht in die unterschiedlichsten Erscheinungsformen zu bringen, denn immer wieder stelle ich fest, dass De-
pression zwar in aller Munde ist, das Wissen dazu jedoch eher spärlich ist.
Als grobe Unterscheidung gibt es:
Lavierende Depressionen,
Dysthymia,
Verbitterungsstörung
und Stress-Depressionen.
Erklärung lavierende/somatische Depression
Eine lavierende(somatische) Depression zeigt sich vor allem in körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Schwindelgefühlen, Schmerzen, Bandscheibenproblemen, Magenerkrankungen, Reizdarm. Die lavierende Depression ist also eine Art „verkleidete/maskierte Depression“. Es
wird vermutet, dass rund die Hälfte aller Patienten, die wegen körperlicher Beschwerden einen Arzt konsultieren, eigentlich unter einer lavieren-
den Depression leiden. Leider wird dies häufig nicht erkannt oder deren Ausmasse werden vollkommen unterschätzt.
Anzeichen der lavierenden/somatischen Depression sind körperliche Beschwerden, die jedoch keine nachweisbaren physiologische Funktions-
störungen vor weisen., z.B. Schlafstörungen, Migräne, Schwindel usw. Ursächlich liegt hier häufig Trauer, Liebeskummer, Leistungsdruck und
Überforderung zu Grunde. Die Neurobiologie ist heute in der Lage, dank bildgebender Verfahren, z.B. die Zusammenhänge Schmerz-Depression,
in bestimmten Hirnregionen zu verorten. So werden z.B. seelische Schmerzen im präfontalen Kortex verarbeitet, also dort, wo auch körperliche
Schmerzen verarbeitet werden.
Nach wie vor sind Depressionen in unserer heutigen Gesellschaft wenig anerkannt, während körperliche Beschwerden eher toleriert werden. Oft
mangelt es an ausreichendem Wissen und dem eigenen Unwohlsein, wie man mit an Depression erkrankten Menschen umgehen könnte. Kurz, es
macht einem selber Angst. Genau aus diesem Grund wählt die erkrankte Seele auch häufig den Weg über körperliche Symptome, das seelische
Leid wird über körperliche Beschwerden nach Aussen getragen und nur diese werden dann, meist erfolglos behandelt. Liegen also Beschwerden
ohne körperliche Ursachen vor, sollte immer eine mögliche somatische/lavierte Depression abgeklärt werden, sobald keine schnelle Verbesserung
der Symptome, bei Behandlung, eintritt.
Rechtzeitig erkannt, bewahrt die Diagnose oft vor der Gabe von Psychopharmaka, indem entsprechende therapeutische Schritte vollzogen werden.
Hilfe reicht dabei von Psychotherapie bis zur ursachenaufdeckenden Hypnose. Sie auch mein Blogartikel
Behandlung von Depressionen - ein anderer Ansatz
Nachfolgend aufgeführte körperliche Symptome könnten eine lavierte Depression sein:
- Beklemmungsgefühle im Hals, schlecht Luft bekommen, Druck in der Brust
- Nicht spezifizierte Hör- und Sehstörungen
- Plötzlicher Haarausfall
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Immer wiederkehrende Schwindelattacken
- Chronische Kopfschmerzen/Migräne
- Hypertonie
- Plötzlich auftretende Angstattacken/Panik
- Reizdarm, Magenbeschwerden, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Mundtrockenheit
- Schweissausbrüche
- Alle Formen von Schlafstörungen
- Impotenz, Frigidität, Sexualstörungen
- Essstörungen, Appetitmangel, Überessen
Da chronische Beschwerden, stetig wachsender Stress und die erhöhte Einnahme von Medikamenten, um schnelle Linderung zu erreichen, stetig
steigt, ist davon auszugehen, dass auch die lavierte Depression in der Gesellschaft steigt. Maskiert und häufig nicht richtig diagnostiziert, bleibt der
Patient in seiner Krankheitsfalle, ohne Aussicht auf notwendige Hilfe. Beobachten Sie daher Ihre körperlichen Symptome genau und stellen Sie trotz Behandlung keine Verbesserung ein, dann ziehen Sie eine somatische/lavierte Depression in Betracht und lassen dies überprüfen.